Neben den psychotherapeutischen Angeboten im oben beschriebenen Sinne bieten wir eine Vielzahl von kreativen Therapien und ressourcenorientierten Gruppen an. Ziel der Arbeit ist, mit dem Konzept der „vertieften Erfahrung“ seelische Räume zu entwickeln, in denen Sie wieder den Drang verspüren, sich am Leben zu beteiligen, sich einzubringen und Dinge in die Hand zu nehmen. Methoden und Beschäftigungen, bei denen die Freude, die Schaffenskraft, die Lust am Tun und am Miteinander, die schöpferische kreative Lebenskraft wieder entsteht. Wir suchen mit unseren Patienten nach Wegen zu sich, zu ihrer Motivation und zu ihrer Selbstwirksamkeit.
In der Kunsttherapie benötigt es keine künstlerische Vorerfahrung, diese steht dem Prozess jedoch auch nicht im Wege. Das Gestalten mit Farben aller Art, Papier und Leinwand holt uns ganz selbstverständlich mit der Aufmerksamkeit ins „Hier und Jetzt“. Der Fokus liegt nicht vorrangig auf dem Endprodukt, vielmehr interessiert der gestalterische Veränderungsprozess. In dieser Situation mit „offenem Ausgang“ werden Fähigkeiten eingeübt und wiederbelebt, die bei anstehenden Problemlösungen im Alltag dienlich sein können: Möglichkeiten und Chancen kreativ einzugreifen, neue Bewertungen werden erprobt, Angst/ Unsicherheit wandeln sich in Mut, Selbstzweifel in Entdeckergeist. Zarte, wilde, strukturliebende und chaotische Persönlichkeitsanteile werden willkommen geheißen und sichtbar gemacht.
Bis ein Bild seinen „stimmigen“ Abschluss erfährt, findet eine innere und z.T. tiefe Auseinandersetzung mit sich selbst und den „Einladungen des Materials“ statt. Anstatt zu konsumieren, haben Sie die Gelegenheit sich im schöpferischen Handeln „Neues“ zu erschaffen, Spannungen abzubauen und ihre Lebendigkeit und authentischen Selbstausdruck zu finden.
Da ein rein kognitiver Zugang in der Regel nicht genügt um traumatische Erfahrungen ausreichend zu integrieren und zu entlasten, empfehlen sich körperorientierte Methoden, die auch die entwicklungsgeschichtlich älteren Teile des menschlichen Gehirns mit ihrer Wirkung erreichen.
TRE® ist eine Methode zum Einleiten und Nutzen des neurogenen Zitterns – eine eigentlich angeborene Fähigkeit zur Selbstregulation und zum Abbau von Stress und Anspannung.
Dabei können alte Überlebensreaktionen, die noch im Nervensystem gespeichert sind, zu einem guten Ende geführt und traumabedingte Stresskreisläufe unterbrochen werden.
In der Ressourcengruppe TRE® können die Teilnehmer diese natürliche Fähigkeit wiedererlangen und lernen, das neurogene Zittern selbstwirksam für sich zu nutzen.
In der Ressourcengruppe „Begegnungsräume“ wird ein Erfahrungsraum geöffnet für die Begegnung (Verbindung) mit sich Selbst (ICH) und mit dem (DU) und den Anderen (WIR).
Tragendes und Haltgebendes im Leben gibt Verbundenheit, wenn wir uns verbunden fühlen, entsteht Vertrauen.
Die Gruppe nimmt verschiedene Dimensionen von Begegnung in den Fokus. Über Achtsamkeits- und Körperangebote sowie Kommunikationsübungen können eigene Rhythmen, Muster und Bedürfnisse erforscht und in Kontakt gebracht werden.
In der Ressourcengruppe „Handwerk“ können Sie eigene Projekte mit unterschiedlichen Handwerkstechniken gestalten. Die Projekte bieten die Möglichkeit, sich in kreativen und aktiven Prozessen auszuprobieren. Die Reflexion einzelner Situationen und innerer Muster in der Gruppe unterstützt die Selbst- und Fremdwahrnehmung, um vom handwerklichen Tun ohne Leistungsdruck zu profitieren. So können Stärken gefördert und erweitert, neue Handlungsmuster eingeübt und neue Fähigkeiten entwickelt werden.
In der Ressourcengruppe Klang nutzen wir die vielfältigen Komponenten der Musik – Klang, Rhythmus, Melodie, Dynamik und Form – um Menschen emotional anzusprechen und mit ihrem eigenen Erleben vertrauter zu machen. Dafür sind weder instrumentale Fertigkeiten noch sonstige musikalische Vorkenntnisse erforderlich.
Über das spontane, improvisatorische Spielen mit Instrumenten oder der eigenen Stimme finden bisher Unausgesprochenes und Unbewusstes Raum und werden so ausgedrückt und gestaltet. Im Miteinander der Gruppe experimentieren wir über die Musik mit nonverbalen Möglichkeiten der Kommunikation.
In der Ressourcengruppe Klang entsteht Raum für intuitive und kreative Gestaltungsfreude, ohne dass diese nach ästhetischen Gesichtspunkten bewertet wird – sie steht als unmittelbarer Ausdruck des individuellen Erlebens für sich selbst. Gespräche über die persönliche Befindlichkeit bereiten den klanglichen Ausdruck vor und dienen nach dem Spielen der Verarbeitung des Erlebten.
Grundlage dieses ressourcenorientierten Ansatzes ist die untrennbare Verbindung von Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen. Die therapeutische Arbeit beinhaltet einen Handlungsteil, in dem Sie zur Selbstwahrnehmung angeregt werden. Dies kann in Ruhe und Bewegung, in der Beziehung zum umgebenden Raum und zu anderen Menschen sein. In der Bewegung können Erlebensmöglichkeiten bezogen auf die eigene Lebensgeschichte entfaltet und vertieft werden.
Die Arbeit mit Symbolen in der Konzentrativen Bewegungstherapie hilft Gefühle zu differenzieren und mitzuteilen, die bisher nicht in Worte gefasst werden konnten. Das anschließende therapeutische Gespräch trägt dazu bei, persönliche Erfahrungs- und Verhaltensmuster besser zu verstehen und zu integrieren.
Die Gruppe ermöglicht ein wohlwollendes gegenseitiges Lernen, wie im zwischenmenschlichen Kontakt Nähe und Distanz auf eine gute und passende Art gestaltet werden kann.
Körperimpulse werden so zu einem „inneren Kompass“, der Ihnen hilft ihre Erfahrungen und Bedürfnisse zu steuern und neue Handlungsmöglichkeiten für den Alltag zu entwickeln.
Innere Vorstellungen und Bewertungen können uns einengen oder aber neue Perspektiven öffnen. Welche Ihrer inneren Wesenszüge sind Ihnen bekannt? Welche Seiten warten noch darauf, entdeckt und gelebt zu werden? Von welchen Selbst-Bildern möchten Sie sich verabschieden können?
In der Ressourcengruppe „Innere Natur“ erforschen Sie individuelle Wesensanteile und mögliche Potentiale. Sie lernen Übergänge und Veränderungen anzugehen und zu gestalten. Mit vielfältigen Methoden, wie Achtsamkeitsübungen, Meditationsformen und Ritualarbeit werden „Selbstkonzepte“, innere Anteile und verschiedene Persönlichkeitsseiten beleuchtet und in der Gruppe bearbeitet.
In Verbindung mit praktischen vertiefenden Naturerlebnissen oder durch Tanz, Klang, theatertherapeutische Elemente und Körperangebote können Erfahrungen mit verschiedenen – auch bisher nicht gelebten – Gefühlen vertieft werden.
In der Theatertherapie werden spielerisch Räume geöffnet um Körper und Gefühle wahrzunehmen und Inneres Erleben zum Ausdruck zu bringen. Die Ressourcengruppe bietet Ihnen die Möglichkeit eigene Persönlichkeitsanteile in Verknüpfung mit Denk- und Verhaltensmustern zu erforschen und Ihre Handlungsspielräume zu erweitern. In einem geschützten Rahmen können Sie sich im Kontakt und in Beziehung mit sich selbst und Anderen ausprobieren. Es darf Kreativität, Phantasie und Spielfreude entstehen oder auch wiederentdeckt werden. Die heilsame Wirkung von Theaterspielen unterstützt Sie dabei, Präsenz und Selbstvertrauen aufzubauen und Ihr eigenes Potential mehr ins Leben zu bringen.
„In der Bewegung dem Dasein vertrauen“.
Basierend auf der Bewegungsanalyse von Rudolf Laban und Judith Kestenberg gehen wir gemeinsam auf Entdeckungsreise zu unseren gelebten oder vielleicht auch ungelebten Bewegungsmustern, die immer mit unseren Verhaltensmustern verbunden sind. Die Gruppe bietet die Möglichkeit sich über die Bewegung besser wahrzunehmen und tiefer zu verstehen. Vielleicht haben wir aber auch einfach nur Lust, uns von der eigenen Bewegung tragen zu lassen, um zu erspüren, was uns bewegt. In der Tanztherapie darf ich sein, muss nichts verstehen, nichts denken. Mein Körper bewegt sich – und mich. Tanzen kann jeder – es werden keine Vorkenntnisse benötigt.
In der Gruppe „Spielräume“ bietet sich Ihnen die Möglichkeit, spielerisch mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Über das gemeinsame Spielen können Sie Ressourcen zur Aktivierung und Entspannung für sich entdecken oder wieder neu aktivieren. Verschiedenste Spiele für Drinnen und Draußen möchten Freude und Spaß am gemeinsamen Tun wecken. Nebenbei können durch Spiele kognitive Fähigkeiten verbessert und auf abwechslungsreiche Weise trainiert werden.
Vielleicht haben Sie selbst schon beim Schreiben im Tagebuch, in Mails oder in Briefen erfahren, wie sehr Schreiben erleichtern kann und dafür sorgt, den Kopf frei zu bekommen.
In der Schreibwerkstatt werden Sie dazu angeregt, das Schreiben für sich als Ressource zu nutzen. Schreiben kann sie dabei unterstützen, Klarheit zu gewinnen und Gedanken zu ordnen. Schreiben kann Distanz schaffen zu emotional schwierigen Themen und über das Schreiben können Sie wieder Zugang bekommen zu mehr Kreativität, Lebendigkeit und Gestaltungsfreude.
Im geschützten Rahmen der Gruppe besteht die Möglichkeit, Geschriebenes auch mit anderen zu teilen und sich durch den Austausch in der Gruppe ermutigen zu lassen.
„Sich ins Leben schreiben“ – diesen Ansatz verbindet die Journalistin Liane Dirks in ihrem gleichnamigen Buch mit dem kreativ-therapeutischen Schreibprozess. In der Schreibwerkstatt der Klinik wird diese Ausrichtung aufgegriffen – hier können die Patientinnen das Schreiben und seine positiven Effekte auf einfache und spielerische Art erleben. Schreiben hilft bei der Klärung von Gedanken – es unterstützt Perspektivenwechsel, die Lösung aus Gedankenkreisen und dient dazu Haltungen und Gedankenmuster neu zu bewerten und Gefühlen Raum zu geben.
Schreiben ermöglicht nicht nur Distanzierung von einem Problem, sondern auch Annäherung an das ganz Eigene in unseren Erinnerungen und Erlebnissen. Schreiben stärkt somit den Zugang zu sich selbst, lässt Ressourcen entdecken, und macht innere Schätze bewusst. Schreiben als kreative Methode trägt zu mehr Wohlbefinden, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit bei und wirkt positiv auf Selbstwert und Selbstvertrauen.
Singen stärkt die Selbstheilungskräfte und steigert die Lebensenergie, Gefühle von Angst und Stress können reduziert werden, wir kommen in Resonanz mit uns selbst und der Welt. Beim Gemeinsamen Singen können Sie sich als Teil einer Gruppe erleben und Vertrauen in die eigene Stimme gewinnen. Es werden Mantren, Chants, Volkslieder, Folk- und Popsongs gesungen und begleitet. Unsere Stabilisierungsgruppe „Freies Singen“ möchte Sie dabei unterstützen, die eigene Lebensfreude wieder zu entfalten.
Viele Menschen erleben die Beschäftigung mit den natürlichen Wachstumskreisläufen als Ressource, die erdet und dabei hilft sich als Teil der Natur zu erleben. Die Stabilisierungsgruppe „Gartentherapie“, findet ganzjährig in unserem Klinikgarten und im Schlossgarten statt. Die Natur in allen Jahreszeiten mit praktischem Tun zu erleben, ermöglicht es elementare Verbindungen zu Pflanzen, Erde, Licht und Wasser aufzubauen.
In der Gruppe können Sie entdecken, was wächst und durch säen, pflegen und andere Gartenarbeiten dazu beitragen, dass Wachstum möglich ist und geerntet werden kann – im Außen genauso wie in Ihrem Inneren Erleben.
Der Tag in unserer Klinik beginnt mit Bewegung. Die morgendliche Aktivierung des Kreislaufes unterstützt das Unterbrechen des oft symptomatischen Morgentiefs. Die Bewegungsangebote motivieren zur regelmäßigen sportlichen Aktivität. Zusätzlich werden Effekte wie Verbesserung der körperlichen Fitness, Kräftigung abgeschwächter Muskulatur, Koordination und harmonische Integration aller Körperteile, die zum funktionellen Ablauf einer Bewegung nützlich und notwendig sind, angestrebt. Nebenbei darf es vor allem Freude bereiten aktiv zu sein. Im Frühsport bieten wir an:
Für jeden Patient bieten wir die Möglichkeit, Verfahren zu erlernen, mit denen sie Stressreaktionen des Körpers entgegenwirken und das autonome Nervensystem umstimmen können. Die Techniken sind so konzipiert, dass sie selbständig im Rahmen der eigenen Selbststeuerung durchgeführt werden und auch präventiv als Langzeitschutz eingesetzt werden können.
Männer tun sich häufig auch heute noch sehr schwer, sich in Lebenssituationen großer Belastung und dem Erleben von Überforderung, Unsicherheit bis hin zu Angst und seelischem Leiden aus der Deckung zu wagen und sich Hilfe zu suchen.
In der Ressourcengruppe „Männergruppe“ geht es in einem besonderen und geschützten Rahmen darum, spezifisch männlichen Fragestellungen Raum zu geben sowie schambesetzte Themen wie Überforderung und Versagensangst, Partnerschaft und Sexualität, Nähe und Distanz therapeutisch zu bearbeiten. Grundsätzliche Fragen zu Männlichkeit, insbesondere im Umgang mit Konkurrenz, Intimität oder auch Aggression und einem konstruktiven Umgang damit, werden gemeinsam beleuchtet und mithilfe von Körperübungen, Ritualen, kreativem Ausdruck und Naturerfahrung vertieft; Rollenbilder und Prägungen, die „Mann“ erfahren hat, werden reflektiert – gerade in dem, für viele Männer immer wieder verunsichernden Spannungsfeld zwischen „hartem Macher“ und „weichgespültem Softie“: Wie stark, wie schwach darf „Mann“ sein?
„Achtsamkeit & Klang“ steht für eine Wahrnehmungsschulung mithilfe von verschiedenen Klängen (z.B. Gong, Monochord, Klangschale, Ocean Drum, Klangspiel, Stimme). Im Sitzen oder Liegen werden Sie dazu angeleitet, den Klängen – und der Stille dazwischen – achtsam gewahr zu werden und dabei ihre spontanen Reaktionen auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene bewertungsfrei wahrzunehmen.
Wir bieten sanfte Yogaübungen an, die zu einer inneren Ausgeglichenheit und Ausbalancierung von Körper und Geist führen. Die Übungen werden mit Atemübungen kombiniert und können nach der Anleitung auch selbständig durchgeführt werden.
Die Gruppe wird speziell für Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen und verletzbarer innerer Struktur angeboten. ZumEinen werden stabilisierende Alltagsübungen für Menschen, die ihre Selbstwahrnehmung und Selbststeuerung im Alltag verbessern wollen, angeleitet. Außerdem wird die Arbeit mit Selbstheilungskräften und Imaginative Techniken vorgestellt. Dazu werden verschiedenen Imaginationsübungen und Konzepte von Luise Reddemann eingeübt wie der innere sicheren Ort, die Tresorübung, die Baumübung, usw.
Ziel ist, positive innere Bilder auftauchen zu lassen und diese mit Unterstützung der Übungsgruppe zu beschreiben und innerlich zu verankern. Für eine vertiefte Auseinandersetzung wird ein kreativer Umgang mit den Bildern angeregt. Die Patient*innen werden zur Collagearbeit inspiriert – neugierig in Zeitschriften zu blättern und spontan aufkommende Assoziationen zu folgen.