Fortbildung zum Thema Computer- und Internet-Sucht

Am Mittwoch, den 11. Dezember 2019, präsentierte Dr. M. Krinninger die letzten Erkenntnisse zum Thema Computer- und Internet-Sucht in einem öffentlichen Vortrag. Geladen waren externe und interne Ärzte und Psychologen, sowie auch interessierte Patienten.

 

 

Von Anbeginn entwickelten sich eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum.

Ein wahrhaftiger „Aha-Moment“ bot die Feststellung, dass eine Mediensucht, oder auch eine nicht-stoffliche-Sucht, im Grunde den gleichen physikalischen und psychischen Ablauf und Wirkung aufweist wie eine stoffliche-Sucht.

Dazu erläuterte Dr. Krinninger wie kompliziert Süchte mittlerweile ineinandergreifen, so dass eine Spielsucht nicht selten auch eine Kauf- und/oder Sexsucht beinhaltet.

 

Auf charmante Weise stellte Dr. Krinninger in Frage wer heute noch ganz ohne Social Media leben könne, und auch, mit welchem Recht wir ein Lebensmodell rund um Internetsucht verurteilen. Dieser Übergang zur Behandlung zeigte auch den sich ändernden Zeitgeist im Zeitalter der Mediensucht.

Auch die Therapieansätze und die formalen Behandlungen würden mittlerweile von plötzlicher und völliger Abstinenz absehen, und stattdessen einen zunehmend kontrollierten Konsum empfehlen.

Die Potenz von Social Media erklärte Dr. Krinninger am Beispiel von einem „Like“, das nachgewiesenermaßen zur Ausschüttung von Oxytocin führt, ebenso wie es eine Umarmung täte.

Für diesen sehr lehrreichen Vortrag bedanken wir uns bei Dr. Krinninger und geben ihm ein „Like“!

 

 

 

 

[Bild rechts: Dr. med. Jochen von Wahlert & Dr. med. Maximilian Krinninger, Chefarzt Psychosomatik & Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie]